Chronik

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Schachabteilung des Post SV Uelzen erfolgt hier ein Rückblick auf unsere bisherige Vereinsgeschichte:

 

1924-1945

Die Urkunde für die Gründung des Schachvereins Uelzen aus dem Jahre 1924

Unser Schachverein, die Schachabteilung von 1924 im Postsportverein Uelzen e. V., wie der offizielle Name lautet, besteht jetzt 100 Jahre - eine gute Gelegenheit, einmal zurückzuschauen. Die Schachabteilung geht auf mehrere Wurzeln zurück.

Als ältester Schachverein der Stadt Uelzen wurde der "Schachverein Uelzen von 1924" von vierzehn Schachenthusiasten am 24. Januar 1924 gegründet. Freilich gab es noch keinen organisierten Spielbetrieb mit Mannschaftspunktkämpfen und Einzelmeisterschaften wie heute. Nur das Vereinsmeisterturnier wurde in den ersten Jahren regelmäßig ausgetragen und meistens von Theodor Löhmann gewonnen.                               

Dieser Spieler ist vielen von uns noch gut in Erinnerung: Bis unmittelbar vor seinem Tod 1989 nahm er noch regelmäßig an den Spielabenden und den Turnieren um die Vereins- und Stadtmeisterschaft teil und schlug eine scharfe Klinge. Der junge Verein trug mehr oder weniger regelmäßig Wettkämpfe gegen benachbarte Vereine aus. So wurden die ersten Spiele gegen den SV Soltau mit 4:3 und gegen den Rivalen aus Lüneburg mit 5,5:2,5 gewonnen. In der Folgezeit musste Uelzen jedoch meistens die Überlegenheit der starken Lüneburger Mannschaft anerkennen.

Der Anfangselan klang bald ab, und von 1929 bis 1934 wurden keine Turniere und Wettkämpfe mehr ausgetragen. Erst dann gelang es den Schachfreunden Daasch und Söhngen, das Interesse am königlichen Spiel wiederzubeleben und in kurzer Zeit 17 neue Mitglieder zu werben. Im Zuge der "Gleichschaltung" aller Vereine im Dritten Reich nannte man sich jetzt "Schachgruppe Uelzen, Gau Lüneburg, Landesverband Nordmark im Großdeutschen Schachbund". Uelzener Spieler nahmen mit Erfolg an den Turnieren des Verbandes teil. Löhmann erkämpfte sich gegen die starke Konkurrenz aus Lüneburg 1936 und 1939 den Titel eines Gaumeisters.

Im Kriege trat das Schachspiel naturgemäß in den Hintergrund. Die meisten Mitglieder wurden eingezogen. Trotzdem wurde der Spielbetrieb so gut es ging aufrechterhalten. Bis 1942 wurde sogar ein Vereinsmeisterturnier ausgetragen; Sieger dieses letzten Turniers wurde Michael Jäger, der 1935 als Schachtmeister im Tiefbau nach Uelzen verzogen war.

 

1946-1949

Michael Jäger war es auch, der nach dem Zusammenbruch bereits im August 1945 die verbliebenen Schachfreunde zusammenrief und in der Gaststätte Buntrock mit dem Wiederaufbau des Vereins begann. Der Beginn war schwierig: Verhöre bei der Militärregierung, Verhandlungen mit den Behörden, Lokalsorgen im vom Krieg zerstörten Uelzen. Erst nachdem er den britischen Stadtkommandanten in einer Partie besiegt hatte, bekam Jäger die Erlaubnis zur Wiederbegründung des Schachvereins. Er wurde zum Vorsitzenden gewählt und konnte gleich am ersten Vereinsabend 30 neue Mitglieder, darunter 7 Jugendliche, begrüßen. In dieser Zeit der materiellen Not und der Sorge um den täglichen Lebensunterhalt erreichte der Verein mit über hundert seine höchste Mitgliederzahl; einen großen Anteil machten die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Osten aus.

Im Jahre 1946 wurde erstmals eine Jugendgruppe im Verein gegründet. Wesentlichen Anteil daran hatten die Brüder Alfred und Helmut Westphal. Helmut errang den Titel des Vereinsjugendmeisters. Der Verein trug Wettkämpfe gegen Nachbarvereine aus und veranstaltete eine Schachwoche, in deren Verlauf Großmeister Sämisch eine Blindsimultan-Vorstellung gab und Meister Schönmann simultan spielte. Im April spielte GM Bogoljubow an 47 Brettern simultan; er gewann 35 Partien und spielte neunmal remis.

Michael Jäger warb unermüdlich für die Förderung des Schachspiels. Er fuhr mit dem Fahrrad über die Dörfer und half bei der Gründung von neuen Vereinen. Er rief die "Interessengemeinschaft Schach der Lüneburger Heide" ins Leben, der 14 Vereine angehörten. Aus ihr ging der "Schachverband Lüneburger Heide" hervor, der sich später als Bezirk IV dem Niedersächsischen Schachverband anschloss. Nicht zu Unrecht wurde Michael Jäger oft als "Vater des Bezirks IV" bezeichnet. 1947 fand der erste Verbandstag in Uelzen statt; Uelzen wurde Mannschaftsblitzmeister.

Nach der Währungsreform 1948 ging der Mitgliederbestand des Vereins rapide zurück. Die Menschen waren mit dem Aufbau ihrer beruflichen Existenz im Rahmen des Wirtschaftswunders vollauf ausgelastet. Trotzdem fanden sich noch immer ca. 40 Schachfreunde zu den Spielabenden ein.


1950-1967

1949 wurde erneut der Verbandskongress in Uelzen durchgeführt. In den fünfziger Jahren ging der Stern von Karl-Heinz Gohlke auf, der schon als Jugendlicher auf sich aufmerksam machte und viele Jahre der Uelzener Vorkämpfer wurde. Die Vereinsmannschaft errang Jahr für Jahr die Kreismeisterschaft, scheiterte aber jedes Mal in den Aufstiegskämpfen an den stärkeren Vereinen aus Lüneburg und Celle.

1957 wurde eine Bezirksklasse mit den sieben stärksten Mannschaften gebildet. Hier setzte sich Uelzen 1959 erstmals an die Spitze und stieg in die Verbandsliga auf. Aber erst seit 1963 war die Mannschaft stark genug, in dieser Spielklasse endgültig Fuß zu fassen und sogar in die Niedersächsische Landesklasse aufzusteigen. Mehrere Ausflüge in die höchste damalige Spielklasse auf Landesebene, die Landesmeisterklasse, wurden jedoch durch die führenden Vereine aus Hannover, Braunschweig und Göttingen jeweils rasch beendet.

Seit 1956 gab es in Uelzen zwei Schachvereine: Mit der Wiederbegründung des Postsportvereins Uelzen hatte sich auch eine Schachgruppe etabliert, die anfangs von Hermann Brunken, dann viele Jahre von Siegfried Kroll und zuletzt von Hartwig Künstler geführt wurde. Die Mannschaft spielte in der Kreis- oder Bezirksklasse. Ihre stärksten Spieler waren die Brüder Westphal, Michael Jäger und Friedrich Stolzenburg.

Trotz aller Konkurrenz war die freundschaftliche Zusammenarbeit beider Schachvereine von Anfang an gut. So organisierten sie 1968 den Osterkongress des Niedersächsischen Schachverbandes im Hotel "Stadt Hamburg".

Schließlich kam 1965 noch die Schachabteilung der Deutschen Bundesbahn unter der Leitung von Karl-Heinz Alswede hinzu. Diese Gruppierung gehörte nicht dem Niedersächsischen Schachverband an, sondern der Betriebsgruppe der Deutschen Bundesbahn. Die Mannschaft konnte 1969 die Meisterschaft der Verbandsgruppe vor Braunschweig, Bremen und Minden erringen.


1968-1972

Alle drei Vereine veranstalteten seit 1968 gemeinsam das jährliche Turnier um die Stadtmeisterschaft von Uelzen, das in den Monaten August und September ausgetragen wurde. Im SV Uelzen riefen Gerhard Schwanke und Dr. Claus Wedekind eine Jugendgruppe ins Leben, aus der mehrere starke Spieler hervorgingen, allen voran Dietrich Meyer.

Der SV Uelzen organisierte 1968 in Uelzen die Bezirkseinzelmeisterschaft. Im folgenden Jahr konnte er auf Initiative seines Mitgliedes Christian Knigge den damaligen "Weltmeister der westlichen Hemisphäre", Bent Larssen, für eine Simultanvorstellung an 37 Brettern gewinnen (29:4:4).

Die 700-Jahr-Feier der Stadt Uelzen im Jahre 1970 war für die Vereine der Anlass zu mehreren Großveranstaltungen. Zu einem offenen Mannschaftsblitzturnier kamen 24 Vereine mit 38 Mannschaften und fast 200 Einzelspielern. Sie brachten das Organisationskomitee unter Leitung von Hans-Joachim Heitmann an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit; alles musste "von Hand" gemacht werden, Computer gab es ja noch nicht. Höhepunkt dieses Jahres war die Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaft in der damaligen Bezirkssportschule unter der Turnierleitung von H.-J. Heitmann. Deutscher Jugendmeister wurde Constanz Kiffmeyer aus Hamburg. Heitmann richtete im Rahmen der Teleschach-Olympiade des Bundes Deutscher Fernschachfreunde vom Fernmeldeamt Uelzen aus zwei Fernschreiber- Länderkämpfe gegen Finnland und die Niederlande aus. 1971 wurde Karl-Heinz Gohlke Sieger bei der Bezirkseinzelmeisterschaft in Uelzen.

1972 schloss sich der SV Uelzen dem Post-SV Uelzen an zur "Schachabteilung von 1924 im Post-SV Uelzen", da beide Teilvereine durch Überalterung und Mitgliederschwund kaum noch eine Mannschaft zusammenbekamen. Die Leitung der Abteilung hatte Gerhard Schwanke. 1982 wurde eine junge Führungsmannschaft an die Spitze der Abteilung gewählt. Bernd Schernetzki wurde Abteilungsleiter und Führer der 1. Mannschaft, Günter Ebel Turnierleiter und Hartwig Heitmann Führer der 2. Mannschaft. Als sich später die Eisenbahn-Schachgruppe auflöste, stießen mehrere ihrer Spieler zum Verein.


1973-1990

Die Mitgliederzahl stieg wieder an, und der Spielbetrieb wurde gestrafft. Die jährlichen Turniere um die Stadtmeisterschaft von Uelzen wurden wiederaufgenommen und erfreuten sich weit über die Grenzen des Vereins und der Stadt hinaus wachsender Beliebtheit. Auf Anhieb traten über 50 Spieler zum Kampf um den vom Bürgermeister gestifteten Pokal an. Der 1. Mannschaft, die zeitweise in die Bezirksoberliga abgestiegen war, gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Nord. Die 2. Mannschaft spielte in der Bezirksliga, und bald wurde eine 3. Mannschaft aufgestellt, die sich schnell für die Kreisliga qualifizierte. 1988 wurde der Verein Bezirks-Mannschaftspokalsieger und gewann auch die Mannschaftsblitzmeisterschaft des Bezirks.

Großen Anteil an diesem Aufschwung hatten die jungen Spieler, die aus der Schulschach-AG von Karl-Heinz Gohlke und später auch von anderen Lehrern an fast allen Uelzener Schulen hervorgingen - genannt seien die Spitzenspieler Guido Weißert, Dieter Schulz, Stephan Kobs, Joachim List, Ingo Schulze, Jörg Cohrs und Bernd Laubsch. Laubsch konnte 1990 den Dähnepokal auf Landesebene gewinnen. Anfangs Uwe Meyer, später Ingo Schulze, Joachim List und Bernd Laubsch bauten eine Jugendgruppe innerhalb der Schachabteilung auf, die etwa zwanzig Kinder und Jugendliche umfasste. Bald spielten die Jugendlichen ein eigenes Turnier um die Stadtmeisterschaft.

Die Schachabteilung beteiligte sich mit zahlreichen Aktivitäten am öffentlichen Leben der Stadt Uelzen. So spielten Mitglieder des Vereins simultan bei Stadtfesten, dem Tag der Niedersachsen 1988 und einem Sommerfest des Post- und Fernmeldeamtes. Eine Schachwoche des Deutschen Schachbundes 1986 wurde mit einem Kreiswettkampf gegen Lüchow-Dannenberg, einer Computerdemonstration, Simultanspielen im Freibad und in der Fußgängerzone und einem Problemlösungsturnier gestaltet.

Gleich nach der Wiedervereinigung hatte der Schachverein aus Salzwedel, damals noch die "Sektion Schach der Betriebssportgruppe Lokomotive Salzwedel", die Schachabteilung des PSV Uelzen zu ihrem jährlichen Blitzturnier nach Wallstave eingeladen. Vor Ostern 1990 kam es zu einer Gegeneinladung ins PSV-Heim, wo ein Vergleichskampf zwischen den Kreisen Uelzen und Salzwedel an 21 Brettern (13:8 für Kreis Uelzen) mit einem anschließenden gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein ausklang.


1991-1995

Seit 1990 hat die Schachabteilung eine eigene Vereinszeitung, den "Schachkiebitz", redigiert von Hartwig Heitmann. In nicht zu bierernster Form begleitet sie das Vereinsleben, berichtet über Mannschafts- und Einzelwettkämpfe der Mitglieder und versucht, den Partiespielern auch die Schönheiten des Problemschachs näherzubringen.

Anlass zu einer Präsentation in der Öffentlichkeit bot sich der Schachabteilung im Jahr des 70-jährigen Bestehens 1994. In einer Schachwoche spielte Bernd Schenetzki im Vereinsheim simultan gegen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die Jugendabteilung veranstaltete einen Tag der offenen Tür, es gab eine Computerdemonstration und einen Problemlösungswettbewerb, und als Krönung spielte GM Vlastimil Hort simultan an 40 Brettern (23:14:3).

Durch das Vereinsmitglied Dr. Claus Wedekind wird regelmäßig in der Lokalzeitung über das Schachleben im Verein und im Kreise Uelzen berichtet. Wedekind, Mitglied der "Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach", bemüht sich auch um Werbung für das Problemschach. So veranstaltete er 1993 einen "Problemtreff" in der Stadthalle Uelzen. 1995 hielt die "Schwalbe" ihr Jahrestreffen im PSV-Heim ab; dazu gab der "Kiebitz" ein Sonderheft heraus, das großen Beifall bei den deutschen Problemisten fand und bis ins Ausland angefordert wurde.

In den letzten Jahren kam es zu einem Zustrom von neuen Spielern, zum Teil von beachtlicher Spielstärke, sodass die Mitgliederzahl auf über 70 anstieg. Um allen Interessierten Spielgelegenheit zu bieten, wurden zuletzt fünf Mannschaften im Erwachsenen- und zwei im Jugendbereich gemeldet. Die 1. Mannschaft spielt in der Verbandsliga Nord und verpasste nur knapp den Aufstieg in die Landesliga. Die 2. Mannschaft stieg in die Bezirksoberliga auf, die 3. in die Bezirksliga und die 4. in die Kreisliga. Die neu aufgestellte 5. Mannschaft spielt in der Kreisklasse. Der 1. Jugendmannschaft gelang im letzten Spieljahr der Aufstieg in die Jugendliga Niedersachsen.

Dr. Claus Wedekind

 

1996-2013

Die ursprüngliche Chronik von Dr. Claus Wedekind endet um 1995. Nun sind wieder fast 20 Jahre verstrichen und es ist an der Zeit, ein wenig über die vergangenen Jahre zu berichten.

Der ursprüngliche Bericht von Hartwig Heitmann wurde ergänzt.

Nachdem wir lange Jahre mit unserer 1. Mannschaft in der Verbandsliga gespielt hatten, konnten wir 1998 endlich den Aufstieg in die Landessliga schaffen. Zuletzt hatte das eine Uelzener Mannschaft in den 60 er Jahren erreicht. Die erfolgreiche Mannschaft bestand aus den folgenden Spielern: Bernd Laubsch, Joachim List, Sergej Bogomolow, Wilm Steingräber, Guido Weißert, Günter Ebel, Reiner Noack und Ingo Schulze. Noch ahnte niemand, dass damit das erfolgreichste Jahrzehnt in der Vereinsgeschichte begann. Im Jahre 2005 war nach fünf zweiten Plätzen in Folge auch die Landesliga Geschichte und die Mannschaft stieg mit 18:0 Punkten und 56 Brettpunkten in die Oberliga Nord auf. In der folgenden Saison dann die absolute Sensation, Uelzen I gewann als wertungsschwächste Mannschaft die Oberliga mit einem ½ Brettpunkt Vorsprung und erreichte die 2. Bundesliga. Waren bisher Niedersachsen und Bremen unser Revier, so kamen jetzt Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin hinzu. Als Lohn für diese Leistung gab es einen Empfang beim Bürgermeister mit einem Eintrag in das goldene Buch der Stadt Uelzen. Zu verdanken war dieser Erfolg natürlich unseren starken Spielern, die aus der Jugendabteilung hervorgegangen, besonders Bernd Laubsch, Joachim List, Sascha Wiegmann  und Sergej Bogomolow aber auch etlichen Spielern aus der Umgebung von Uelzen. Genannt seien Reiner Noack, Peter Raabe, Stephan und Sebastian Kaphle, Andreas Hauschild, Semjon Seemann und Manuel Günnigmann.

Stolz waren wir auch auf die Tatsache, nicht Geld, nur die Aussicht auf einen Platz in der Bundesliga Mannschaft machte uns attraktiv. In der Folge wuchs unser Mitgliederbestand auf 112 Mitglieder und wir waren für einige Jahre der größte Verein in Niedersachsen. Natürlich konnten wir als lupenreine Amateure diese Klasse nicht halten. So renommierte Vereine wie SK Zehlendorf, Hamburger SK und Werder Bremen setzten dem Ausflug 2. Bundesliga nach einem Jahr ein schnelles Ende. Trotzdem gab es für die jungen Uelzener Spieler das ein oder andere Erfolgserlebnis, bester Punktesammler war der erfahrene Andreas Hauschild, der 6 Punkte aus 8 Partien erzielte. Umso größer war die Überraschung in der Saison 2007/2008. Wieder gelang der Sieg in der Oberliga und eine neue Runde 2. Bundesliga stand auf dem Programm. Allerdings war auch dies nur eine Episode und gegen SK König Tegel, Lübecker SV und gegen die weiteren Profivereine konnten wir nicht bestehen.

Aber nicht nur die 1. Mannschaft spielte in diesem Zeitraum sehr erfolgreich, auch die anderen mittlerweile sieben Mannschaften spielten in allen Klassen des Bezirkes. Die 2. Mannschaft gelangte bis in die Landesliga. Nach all diesen schönen Ergebnissen kam, was kommen musste. Aus unseren Jugendspielern waren nach Abitur, Studium, Doktorarbeit, Berufstätige geworden und eine Kleinstadt wie Uelzen bietet nur eine begrenzte Auswahl an qualifizierten Arbeitsplätzen. Einige unserer starken Spieler mussten uns aus diesen Gründen verlassen und unsere jetzigen Jugendtalente werden noch ein wenig brauchen um dann hoffentlich an diese Erfolge anzuknüpfen.

 

In der Saison 2012/13 zog sich Uelzen 1 nach längeren internen Diskussionen aus der Oberliga zurück, ging 2 Klassen tiefer und startet in der Verbandsliga Nord. Die Verbandsliga wurde mit 18:0 Punkten und 52 Brettpunkten souverän gewonnen, obwohl einige Stammspieler nur wenige Partien spielen konnten. Beste Punktesammler waren Spitzenbrett Bernd Laubsch mit 7 aus 9, Reiner Noack mit 7,5 aus 9, Ingo Schulze 6,5 aus 9 und Dr. Clemens Adelmann mit 6 aus 8. Der Aufstieg in die Landesliga Nord wurde wahrgenommen, aber diesmal konnte die Ersatzspieler nicht so gut punkten. Überragend nur Spitzenbrett Bernd Laubsch mit 7,5 aus 9 brachten zumindest den Klassenerhalt. 2014/15 erreichte man mit einem ausgeglichenen Team Platz 5, bester Scorer war Sascha Wiegmann mit 6 aus 8. In der Saison 2015/16 stieg man als Zweitplatzierter der Landesliga in die Oberliga auf, da Stade sein Team aus der Oberliga zurückzog. Leider waren die jungen Spieler noch nicht ganz so weit und man stieg wieder ab. 2017/18 gelang ein 3. Platz in der Landesliga Nord, bester Spieler wieder Bernd Laubsch mit 6 aus 9, 2021/22 stieg man mit 17:1 Punkten und 58,5 Brettpunkten wieder in die Oberliga auf. Aus einer geschlossenen Mannschaft stachen Torben Knüdel mit 6,5 aus 7 und Jacob von Estorff mit 5 aus 6 heraus. Bei 2 Mannschaftskämpfen trat der Gegner nicht an, so dass beide mit 8:0 für den Post SV gewertet wurden. In der Oberligasaison 2022/23 sah es dann nach einer Sensation aus, Uelzen führte vor dem letzten Spieltag und benötigte nur noch ein Remis zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Leider war Caissa nicht auf der Uelzener Seite, man verlor unglücklich hoch und rutschte noch auf Platz 4 ab. Trotzdem ein tolles Ergebnis, zu dem Bernd Laubsch und Torben Knüdel jeweils 6 Punkte beisteuerten, noch besser machte es Sascha Wiegmann, der 7 Punkte aus nur 8 Partien erzielte und sich damit den FIDE-Meistertitel erspielte. 2017/18 stieg auch die 2. Mannschaft aus der Bezirksoberliga in die Verbandsliga auf. Besonders erfolgreich die Rothenberg Geschwister Jannik mit 7 aus 8 und Nina mit 6 aus 8. In der Saison 2022/23 belegte man sogar den 3. Platz, obwohl man sehr häufig Ersatzspieler einsetzen muss. Besonders erwähnenswert ist, das Spitzenspieler Dr. Joachim List seit vielen Jahren zu jedem Wettkampf aus Goslar anreist.

 

1998 übernahm Ingo Schulze von Bernd Schernetzki die Abteilungsleitung. Seit 2006 hat die Leitung Michael Schläger inne. Ende 2002 gab es ein Wechsel in der Turnierleitung, Günter Ebel musste aus berufsbedingten Gründen sein Amt abgeben. Reiner Noack übernahm und führte die Partiearchivierung der internen Meisterschaften ein. 2010 musste auch Reiner Noack berufsbedingt schachlich kürzertreten, so dass Günter Ebel wieder übernahm. Er führt das Amt bis zum heutigen Tage aus. Neben den erwähnten Meisterschaften gab es aber auch vielfältige schachliche Aktivitäten des Vereins und einzelner Mitglieder. Zu erwähnen sind u.a. das Prominentensimultan von Bernd Schernetzki gegen die lokalen Größen wie Bürgermeister, Landrat, Vorsitzenden der Uelzener Industriebetriebe und auch dem ehemaligen Verteidigungsminister der Bundesrepublik Dr. Peter Struck, seinerzeit ein ausgezeichneter Schachspieler. Bernd Laubsch errang als damals einziger Uelzener Spieler einen Titel des Weltschachbundes FIDE, er wurde FIDE-Meister und krönte diese Leistung mit dem Gewinn der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft der Gruppe A im Jahre 2005. 2014 machte es ihm Jacob von Estorff in der Gruppe E nach, er wurde in Wiesbaden Deutscher Amateur-Meister.
Sascha Wiegmann konnte in den Jahren 2002, 2006, 2007 und 2008 jeweils den Titel des Bezirksmeisters erringen.

Beim ersten Titel war er 16 Jahre jung. 2007 richteten wir die Deutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft der Jugend U16 aus und konnten in der Aufstellung Stephan Kaphle, Semjon Seemann, Sebastian Kaphle und Manuel Günnigmann einen hervorragenden 2. Platz belegen.
Nebenbei haben wir uns in den letzten 25 Jahren bei den Bezirksblitzmannschaftsmeister  immer einen Platz unter den ersten 3 gesichert (2003, 2007 (24:0 Punkte), 2008, 2009 (18:0 Punkte), 2012, 2017 und 2019 (40: 0 Punkte)  wurden wir jeweils Bezirks- Mannschafts-Blitz-Meister.

Weitere große Erfolge: Deutsche Ländermeisterschaften der Jugend 2003 Sieger Niedersachsen mit den Uelzener Spielern Sascha Wiegmann und Ilja Bäumler

2007 Sieger Niedersachsen mit Stephan Kaphle, Semjon Seemann und Sebastian Kaphle

2018 Sieger mit Torben Knüdel

2020 2. Platz mit Torben Knüdel

Deutsche Jugendmeisterschaft:  2007   Sebastian Kaphle u 12 und Vizemeister Stephan Kaphle u 14

Bei den Landesmannschaftsmeisterschaften wurde der Post SV Uelzen

2014 Sieger bei der u 12

2015 Sieger bei der u 14

2017 Sieger bei der u 16

Niedersachsens Jugendmeister

2001 Johanna Hess u 16 und u 18

2006 Ilja Bäumler u 18

2007 Manuel Günnigmann u 14 und Semjon Seemann u 16

2009 Manuel Günnigmann u 16

2016 Jacob von Estorff u 14

2018 und 2019 Torben Knüdel u 16

2019 Nina Rothenberg u 16

 

Der Post SV Uelzen lebt stark von der guten Jugendarbeit im Verein,

namentlich genannt werden müssen hier Gerd Hein und Bernd Laubsch.

In der Saison 2014/2015 begann der Aufstieg der Uelzener Jugend in die Jugendliga Niedersachsen. Man belegte in der Aufstellung Jan Niklas Untiedt, Jacob von Estorff, Imamali Askerov, Torben Knüdel, Jannik und Nina Rothenberg auf Anhieb Rang 3. Mit der gleichen Aufstellung wurden Uelzens starke Jugendliche in der Saison 2016/2017 Meister der Jugendliga und stiegen in die Jugendbundesliga auf. Am Ende erreichte man mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung Rang 4, beste Scorer waren Torben Knüdel 6,5 aus 8 und Imamali Askerov 5,5 aus 7.

2017/18 erreicht man mit veränderter Aufstellung wieder Rang 4, beste Scorer waren Jacob von Estorff 7 aus 9, Jan Niklas Untied 6 aus 8 und Nina Rothenberg 5,5 aus 7

2018/19 wieder Platz 4, die nicht spielenden Untiedt (Altersgrenze erreicht) und Nina Rothenberg (USA- Aufenthalt)  wurden durch Justus Bargsten und Finn Helms ersetzt. Beste Scorer waren Imamali Askerov 9 aus 9, Finn Helms 6,5 aus 8 und Justus Bargsten 6,5 aus 9

2020/21 wurde der Spielbetrieb wegen der Coronapandemie ausgesetzt. Da die meisten Spieler nun dem Jugendalter entwachsen waren zog man aus der Jugendbundesliga zurück und spielt seit der Saison 2021/22 mit einer neuformierten und deutlich jüngeren Mannschaft in der Jugendliga Niedersachsen. Auch die Stadtmeisterschaft 2020 musste wegen Corona am 15. März abgebrochen werden, seither gibt es jede 14 Tage dienstags eine Zoom-Konferenz für interessierte Mitglieder. Der Spielbetrieb wurde unter strengen Hygieneregeln 2021 wieder hochgefahren und auf freitags verlegt. So konnten auch wieder Stadt- und Vereinsmeisterschaften ausgetragen werden. In der Saison 2023/2024 startete der Post SV mit 5 Mannschaften, Uelzen 1 in der Oberliga, Post 2 in der Verbandsliga, 3 in der Bezirksklasse, die 4. und 5. in der Kreisklasse. Dazu noch 2 Jugendmannschaften, eine in der Jugendliga, die andere in der Landesklasse

2021 erreichte man bei den Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaften Platz 17, Torben Knüdel erzielte 14,5 Pkt. Justus Bargsten sogar 17 Pkt. aus 25 Partien.

2022 Platz 6 bei der Norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft mit 34:12 Punkte und die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.

Dort erreicht man Platz 13 bei den Deutschen Meisterschaften, Torben Knüdel schlägt die deutsche Nummer 1 Vincent Keymer in einer Partie.

2023 qualifiziert man sich wieder für die Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft.

2023 Torben Knüdel erspielt sich den FM-Titel

2024 Torben Knüdel wird im Januar Schnellschachmeister von Niedersachsen vor dem Nationalspieler und GM Dimitrij Kollars und den IMs Ilja Schneider und Jari Reuker. Zusätzlich wird er 3. der sehr stark besetzten Niedersachsenmeisterschaft.

Besonders erfolgreich war auch Uelzens zurzeit bester Spieler Torben Knüdel beim Grenke Chess Open zu Ostern 2024.In einem Teilnehmerfeld von mehr als 900 Spielern, darunter mehr als 300 Titelträgern, vielen Nationalspielern und Spielern aus der Weltspitze konnte FM Knüdel einen hervorragenden 80. Platz erreichen. Knüdel war an Platz 197 gesetzt und übererfüllte alle Erwartungen. In 9 Runden konnte er 5 Siege und 2 Remis verbuchen. Nur zweimal musste er sich geschlagen geben, darunter gegen den Nationalspieler und Ex-Europameister Matthias Bluebaum. Damit konnte er seine DWZ um 37 Punkten steigern und ist mit seiner aktuellen Zahl von 2364 damit deutlich bester Spieler im Schachbezirk 4. Zusätzlich erfüllte er damit seine erste IM (internationaler Meister) Norm.

Aktuell (5.April 2024) hat die Schachabteilung des Post SV genau 80 Mitglieder.

 

 

Hartwig Heitmann, ergänzt durch Günter Ebel